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Weshalb ein LernCoaching für Jugendliche?

Ab dem 10. Schuljahr werden Schülerinnen und Schüler respektive Lernende als junge Erwachsene betrachtet, die für ihr Tun und Lassen - und dementsprechend auch für ihr Lernen - selbst Verantwortung übernehmen müssen. Von ihnen werden gut funktionierende Lernstrategien erwartet, sowie ein Wissen darüber, wie sie ihre Stärken am besten nutzen können. Schliesslich sind sie bereits mindestens neun Jahre zur Schule gegangen und haben dort bestimmt Lerntechniken und Strategien für das Selbstmanagement erlernt, so die Annahme.

Die Schule ab dem 10. Schuljahr ist jedoch ein mehrheitlich statisches System. Oft kann auf die Jugendlichen nicht eingegangen werden, da das vorherrschende Fachsystem dafür kaum Spielraum bietet. Gerade auf der Oberstufe bleibt wenig Platz für kreatives Lernen, haben die Schülerinnen und Schüler kaum Zeit, um eigene Lernwege zu gehen und nach individuellen Lösungen zu suchen. Der Lernrhythmus ist vorgegeben, das Tempo ebenso.

Gleichzeitig sind die jungen Erwachsenen intensiv mit dem Leben beschäftigt. Sie stellen sich Fragen nach ihrer Zukunft, entdecken Sexualität, suchen ihre eigene Identität und lösen sich damit auch von Eltern und Lehrpersonen ab. Jugendliche müssen extrem viele Emotionen bewältigen, Liebeskummer überwinden, Konflikte im Freundeskreis bewältigen und gerade dabei fehlt ihnen in der Pubertät oftmals die nötige „emotionale Bremse“. Hier noch den schulischen Anforderungen gerecht zu werden und dem immer grösser werdenden Druck standzuhalten, ist keine Selbstverständlichkeit.

 

Mehr über die Methode

Das LernCoaching setzt genau an diesem Konflikt der emotionalen und kognitiven Herausforderungen der Jugendlichen an.

Unter Berücksichtigung des emotionalen Zustandes des/der Jugendlichen wird der kognitive Prozess des Lernens unter die Lupe genommen. Denn für den Erfolg eines LernCoachings ist es von essentieller Bedeutung, das Lernen im Zusammenhang mit den damit verbundenen Emotionen zu betrachten. Auch wenn Lernen grundsätzlich ein kognitiver Prozess ist, so ist dieser doch in hohem Masse von Emotionen begleitet, die es zu beachten gilt, will man den Lernprozess optimieren.

Der positive Effekt dabei ist, dass der/die Jugendliche lernt, die eigenen Emotionen wahrzunehmen und diese konstruktiv zu nutzen. Das Gefühl des „Ausgeliefert seins“ kann behoben werden und das Zutrauen in das eigene Können wird wieder möglich gemacht.

Ich pflege ein non-direktives LernCoaching, bei dem der / die Jugendliche zur Betrachtung des persönlichen Lernverhaltens und der individuellen Lernstrategien angeregt wird. Ich gehe im Grundsatz davon aus, dass jeder Mensch genügend Ressourcen in sich trägt, um selber auf die Lösung eines Problems zu kommen. Für das LernCoaching bedeutet dies, dass der / die Jugendliche die Erfahrung machen kann, den eigenen Lernprozess steuern und positiv beeinflussen zu können.

In meiner Rolle als LernCoach lenke und unterstütze ich meine SchülerInnen dabei, wenn es darum geht, eigene Stärken und Schwächen zu benennen, den eigenen Lernprozess kritisch zu betrachten, Ziele zu formulieren und Lösungswege auszuprobieren. Ich erkenne die Ressourcen des / der Lernenden, schon bevor er / sie diese selbst wahrgenommen hat und kann somit die Unterstützung steuern. Dabei ist das Ziel stets eine Hinwendung zu den Stärken und weg von den Schwächen. Im Blick habe ich dabei stets auch die subjektive Lebenswirklichkeit des / der Jugendlichen, also das Umfeld, die Motivation, die Mitlernenden usw.

 

Welche Vorteile ergeben sich daraus?

 Vorteil 1: Ein Eingehen auf die aktuelle Lage und die persönlichen Bedürfnisse der Jugendlichen

 Vorteil 2: Eine in hohem Masse individuelle Unterstützung, die konsequent ist in ihrer Zielorientierung

 Vorteil 3: Keine blosse Lerntechnikvermittlung, sondern nachhaltiges Arbeiten an und mit Lernstrategien

 

Rolle der Eltern im LernCoaching

Gerade im Fall von Jugendlichen, die mitten in der Ablösung vom Elternhaus stecken, ist eine Auslagerung der Lernerziehung sinnvoll. Da gut gemeinte Tipps und Hilfestellungen seitens der Eltern von jungen Erwachsenen meist nicht mehr bedingungslos akzeptiert werden, sind Konflikte vorprogrammiert. Des Öfteren herrscht gereizte Stimmung, die sich auch auf andere Familienmitglieder auswirken kann.

Ganz im Sinne des non-direktiven LernCoachings wird demnach auch in diesem Punkt bewusst auf die Eigenverantwortung der Jugendlichen gesetzt. Eine Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt nur in Absprache mit den Jugendlichen.

Beispielsweise werden Eltern in geeigneter Form über den Stand des LernCoachings informiert oder sie können eine Unterstützung bei der Umsetzung der im LernCoaching besprochenen Massnahmen sein. Auch sind sie unter Umständen eine für den LernCoach wichtige Informationsquelle.

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